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Der Flugsport in Babenhausen hat eine lange Geschichte.
Sie beginnt mit Schulungen der Akademische Fliegergruppe Darmstadt auf dem Exerzierplatz in Babenhausen im Jahr 1923,
rund 13 Jahre nach dem ersten Deutschen Flugzeugführer-Patent von August Euler am 1. Februar 1910.

Der Flugsport war zu dieser Zeit geprägt von viel Handarbeit und Selbsthilfe,
so auch die Arbeiten an der ersten Winde, die in Babenhausen in Betrieb genommen wurde und als die erste in Hessen gilt.

Ernst Jachtmann war der erste Pilot, der ein Segelflugzeug an der Winde startete.
Die Winde war ein Kraftfahrzeug, das am Boden verankert wurde und auf dessen Hinterachse eine Trommel mit Stahlseil saß.
Vorher war man auf Hänge von Bergen und Hügeln angewiesen. Gestartet wurde bis dahin mit einem Gummiseil.
Jetzt, nach den erfolgreichen Versuchen von Ernst Jachtmann, konnte der Segelflug auch in der Ebene betrieben werden.

In diese Zeit fällt auch ein Begriff "ein Babenhäuser " im Windenseil.
Darunter verstand man einen speziellen Knoten im Windenseil, der heute zwar nicht mehr erlaubt ist, aber immer noch das Babenhäuser Vereinsemblem ziert.


Bekannt wurde Babenhausen durch den von Albert Botsch durchgeführten Non-Stop Flug von Babenhausen nach Berlin
am 29. Oktober 1924 mit einem Segelflugzeug mit Hilfsmotor, Typ BAG-E1.
Er flog die Strecke in 3,5 Stunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 143 km/h.
Die Betriebsstoffkosten für diese Strecke betrugen damals ganze 5,50 DM.

Im Jahre 1951, nach der Wiederzulassung des Segelfluges in Deutschland, haben sich erneut Segelflieger gefunden, um den Luftsport-Club in Babenhausen erneut zu gründen.
Die Gründungsversammlung fand am 25. April 1951 im Gasthaus "Zum Adler" statt.

1956 wurde eine Erlaubnis zur Mitbenutzung des militärisch genutzten Flugplatzes erteilt, gegen die jedoch die US-Army widersprach.
Nach langem Hin und Her zwischen US-Army und den Behörden wurde die Zulassung am 9. April 1959 durch die Hessische Regierung final erteilt.
Anfang 1960 wurde der Luftsport-Club in das Vereinsregister beim Amtsgericht Seligenstadt eingetragen.

Mit dem Eintrag in das Vereinsregister, nahm der LSC Babenhausen sein Vereinsleben richtig auf, baute Segelflieger und Hallen,
veranstaltete Flugtage und begann mit der Ausbildung.
19xx wurden die ersten Motorflugzeuge aufgenommen und 19xx starteten die Modellflieger im Verein.

2019 wurde dem LSC Babenhausen die Erlaubnis für den Flugbetrieb entzogen, da das Kasernengelände in modernen Wohnraum umgewandelt werden sollt.
Der Flugbetrieb wurde dabei als störend erachtet.
2020 hat sich der Verein neu sortiert: Die Segelflieger und -fliegerinnen haben im befreundeten Segelflugverein Reinheim SFVOR eine neue Heimat gefunden.
Die Motorpiloten und -pilotinnen bauen am Flugplatz Egelsbach ein neues Vereinsleben auf und die Modellflieger und -fliegerinnen gehen ihrem Hobby weiterhin in Babenhausen nach.

Nach dem Abriss der Piste ist der Flugplatz Babenhausen nun leider endgültig Geschichte.